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Die Pressemitteilung

Eine Pressemitteilung ist immer nur ein Vorschlag an Journalisten. Dieser ist nicht dazu verpflichtet, darüber zu berichten. Er wird es aber tun, wenn ihm die Informationen attraktiv erscheinen.

Pressemitteilung
 

Vieles hängt davon ab, wie die Informationen in der Pressemitteilung präsentiert werden. Sie soll so geschrieben werden, dass man den Text theoretisch  auch so übernehmen kann. Doch in den meisten Fällen bearbeiten die Journalisten alle Meldungen: Sie schreiben sie um, geben ihnen andere Überschriften. Eine Pressemitteilung soll Fairness halber, aber auch im Interesse des Vereins an alle Medien geschickt werden. Adressen der lokalen Medien bekommt man beim Presseamt der Stadt, findet sie aber auch im Internet, im Impressum (bei Zeitungen). Man sollte auch nicht vergessen, dass es außer Tageszeitungen noch andere Printmedien gibt (zum Beispiel „Kultur ohne Grenzen“, Programmhefte der Kulturläden, Stadtteilmagazin „Südstern“, „Stadtanzeiger“, Gemeindeblätter usw.)

Schreiben einer Pressemitteilung

Folgende Fragen sind zunächst zu klären:
Was will ich mitteilen?
Wem will ich das mitteilen?
Wie erreiche ich meine Zielgruppe?
 
Kleines ABC der Pressemitteilung:
  • Die Nachricht soll für möglichst viele Zeitungsleser und nicht nur für Vereinsmitglieder interessant sein. Denn Journalisten schreiben für ihre Leser und nicht, um den Vereinen einen Gefallen zu tun.
  • Eine Pressemitteilung ist kein Werbeblatt, sie soll objektiv und ehrlich sein. Sowohl Journalisten als auch Vereine sind zur Wahrheit verpflichtet. 
  • Anlässe für eine Meldung: Veranstaltungen des Vereins, Ausstellungen, Vorträge und sonstige Aktionen, Jahrestage, die Bezug zur Tätigkeit des Vereins haben, Jubiläen, evtl. Jahresversammlung, aber nur, wenn sie mit einem Ereignis verbunden ist (zum Beispiel ein interessanter bzw. prominenter Referent wird eingeladen), ein Vereinsmitglied, mit einem interessanten Hobby. Aber auch Themen, die andere beschäftigen: zum Beispiel Ärger mit Behörden.
  • Ehrung der mehreren Mitglieder, die seit 30 Jahren im Verein aktiv sind ist nur bedingt interessant, also höchstens ein Bild mit Unterschrift (aber solche Fotos sind nicht besonders beliebt).
  • Um das Interesse der Journalisten zu erwecken, muss sich ihre Nachricht vom Gewöhnlichen unterscheiden, etwas Neues oder sogar Spektakuläres mitteilen. Also keine „Nicht Nachricht“. 
  • Selbstverständlichkeiten sollte man weglassen (etwa, dass die Vereinskasse stimmt, dass die Geselligkeit im Verein groß geschrieben wird).

Aufbau einer Pressemitteilung

Eine Pressemitteilung soll immer mit „Pressemitteilung“ gekennzeichnet sein. Man könnte noch dazu schreiben: „Wir bitten um Berücksichtigung des Textes in Ihrer Berichterstattung…“
Im Kopf der Pressemitteilung soll immer der Ansprechpartner und seine Telefonnummer angegeben sein (für mögliche Rückfragen tagsüber).
Am besten per Post/Fax und E-Mail schicken (damit der Text bereits im PC ist und nicht abgetippt werden muss). Keine handschriftlichen Zettel.
 
Es gilt das Prinzip: Das Wichtigste steht immer am Anfang, auch wenn die chronologische Folge anders ist. Je unwichtiger eine Information, desto später kommt sie im Text vor. Auch seinen Artikel kürzt Journalist von unten.
 
In einer Pressemitteilung müssen die so genannten W-Fragen beantwortet werden:
  • Wer hat was getan?
Oder
  • Wem ist was passiert?
  • Wann?
  • Wo?
  • Wie?
  • Warum?
  • Welcher Quelle stammt diese Neuigkeit?
 
Natürlich können darüber hinaus auch weitere Informationen in der Pressemitteilung stehen. Sie darf jedoch nicht zu lang sein (mit Adresse und Ansprechpartner auf maximal zwei Seiten passen). Man sollte schon im Text interessante Sätze einbauen, die Journalist zur Überschrift machen könnte. Je besser die Pressemitteilung geschrieben ist, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass sie vom Journalisten mehr oder weniger übernommen wird. Sie soll also so geschrieben sein wie ein Artikel. 
Eine Pressemitteilung wird nicht in Ich-Form formuliert und darf auch keine direkte Anrede enthalten (etwa „Mehr Informationen bekommen Sie…“)
Appelle, wie etwa „bedauerlich“ oder „leider“ sind fehl an Platz.
Wenn Namen genannt werden, dann vollständig (mit Vor- und Nachnamen).
Alle Wörter soll man ausschreiben (Zeitungen benutzen keine Abkürzungen).

Sprache der Pressemitteilungen / eigener Artikel

Es ist die Aufgabe eines Journalisten, spannende und sprachlich lebendige Artikel zu schreiben. Doch eine gut formulierte Pressemitteilung erleichtert dem Journalisten seine Arbeit und wird oft von ihm eher favorisiert als eine schlecht formulierte. 
 
Was einen guten Sprachstil ausmacht:
  • Einfache Worte verwenden; möglichst keine Fremdwörter oder Fachbegriffe, wenn doch, diese erklären
  • Keine Abkürzungen verwenden
  • Keine verschachtelten Sätze; am besten sind Sätze aus bis zu 20 Wörtern
  • Auf Grammatik und Interpunktion achten
  • Aktiven Sprachstil bevorzugen (zum Beispiel „Kindergottesdienst-Mitarbeiter starten eine neue Aktion“ statt „eine neue Aktion wird von Kindergottesdienst-Mitarbeiter gestartet)
  • Substantive vermeiden, lieber Verben verwenden (zum Beispiel „beschreiben“ statt „Beschreibung liefern“)
  • Möglichst wenig wertende Adjektive verwenden (was zum Beispiel spannend oder schön ist, ist höchst subjektiv und wird von Journalisten meist weggelassen); lieber Fakten sprechen lassen (zum Beispiel statt „hervorragend besuchter Kindergottesdienst“ lieber „zum Kindergottesdienst kamen zwanzig Kinder – doppelt so viele wie sonst“)
  • Keine Ich-Form in der Pressemitteilung verwenden
  • Auf Füllwörter wie „also“, „eigentlich“ usw. verzichten

Überschriften

Bevor jemand eine Pressemitteilung bzw. einen Artikel liest, schaut er sich die Überschrift an. Diese soll daher auffällig sein, einen ersten Eindruck liefern und neugierig machen. Denkbar sind auch zwei Überschriften: die Hauptüberschrift ist kurz und originell; die Unterschrift unten drunter ist eher sachlicht und erläutert, um was es geht.
 
Was eine gute Überschrift ausmacht:
  • Sie ist möglichst einfach und ohne Kommazeichen formuliert
  • Sie ist unmissverständlich
  • Sie entspricht dem Inhalt des Textes und widerspricht nicht dem Bild
  • Sie ist originell formuliert und möglichst frei von abgedroschenen Formulierungen, Fremd- und Fachwörtern

Bilder

Von guten Bildern lebt ein Artikel. Bilder sind das Erste, wem der Leser seine Beachtung schenkt. Wenn Bilder in die Redaktion geschickt werden, sollte man folgendes beachten:
Bilder sollen dynamisch wirken, also Aktion zeigen. Menschen am besten mit Beinen fotografieren, oder gleich nur Brustbild machen. Keine Bilder schicken, auf denen Menschen von hinten bzw. sehr klein zu sehen sind. Gute Bildauflösung (300) ist für die Zeitung enorm wichtig. Bilder am Besten per E-Mail als jpg-Format schicken, dazu eine genauere Beschreibung, wer bzw. was auf dem Bild zu sehen ist (auch die Reihenfolge beachten).
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