Erfolgskontrolle

Menschen engagieren sich ehrenamtlich, weil sie etwas bewegen wollen. Sie wollen aber nicht den beruflichen Stress auf ihr freiwilliges Engagement übertragen. Es ist sicher sinnvoll, die Wirkung und den Erfolg der Vereinsarbeit zu erheben. Aber das muss im Einklang mit den Bedürfnissen der Mitglieder und den beschränkten finanziellen Mitteln und dem Zeitaufwand stehen. Dennoch gibt es hier gute Methoden, auch für kleine Vereine

Erfolgskontrolle – Muss das sein? Bei einer Vereinskonferenz trat ein Redner auf, der das Hohe Lied auf Effizienz und Effektivität in der Vereinsarbeit sang. Eine skeptische Teilnehmerin meldete sich zu Wort und bemerkte, sie sei in ihrem Beruf Controllerin in einer großen Firma. Deshalb freue sie sich immer auf ihren Verein, weil es hier eben nicht so erfolgsorientiert zugehe. Andererseits kennen wir alle das böse Wort von der Vereinsmeierei. Man diskutiert und diskutiert und kommt zu keinem Ende.

Jeder Verein muss sein eigenes Gleichgewicht zwischen Geselligkeit und Erfolgsorientierung finden, wobei sich das ja auch nicht ausschließen muss. Aufstiegsfeiern sind besonders schön!

Menschen engagieren sich ehrenamtlich, weil sie etwas bewegen wollen. Sie wollen aber nicht den beruflichen Stress auf ihr freiwilliges Engagement übertragen. In vielen Großorganisationen, die das Berufsleben prägen, weiß man oft nicht, worin der Erfolg der eigenen Arbeit besteht. Im Verein hingegen kann man noch sehen, was man geschafft oder zum gemeinsamen Gelingen beigetragen hat. Aber es gibt nicht nur die innere Motivation, sondern auch manche äußere Umstände, die Fragen der Erfolgskontrolle aufwerfen: Vereine, die von der öffentlichen Hand oder von privaten Geldgebern Mittel erhalten, müssen sich auch die Frage gefallen lassen, was mit diesen Mitteln gemacht wird. Manchmal übertreiben es freillch die Geldgeber mit ihren Erfolgskontrollen, und dann entsteht im Verein oder Projekt der Eindruck, man käme vor lauter Dokumentation und Fragebögen ausfüllen gar nicht mehr zur eigentlichen Arbeit. „Der ganze Aufwand wegen der geringen Fördermittel! Das ist es doch nicht wert!“ Auch hier ist also eine gute Balance der Ansprüche wichtig.

Erfolgskontrolle ist sicher sinnvoll, aber man sollte sich das Maß, das man ansteuert, und die Ziele, die man verfolgt, schon selbst setzen. Hierzu gibt es gute und einfach zu handhabende Methoden. Man bildet zum Beispiel eine Fokusgruppe, die aus Verantwortungsträgern, einfachen Mitgliedern, aber vielleicht auch Menschen, die eine sympathische Außensicht auf den Verein richten, zusammengesetzt ist. Diese Gruppe diskutiert zunächst die Ziele, die man verfolgen will und bringt diese in eine Reihenfolge ihrer Wichtigkeit. In einem zweiten Schritt fragt man sich, was schon erreicht worden ist und was man sich für einen überschaubaren Zeitraum vornehmen will. (Siehe Werkzeugkoffer) Für Vereine, die etwa mit größeren Summen von Fördermitteln umgehen, wird dies Verfahren wahrscheinlich nicht ausreichen. Hier kann man auf das Kursbuch Wirkung verweisen, das die Phineo gAG entwickelt hat. Anhand einer Patenschaftsinitiative wird Schritt für Schritt erläutert, wie man zu einer guten Wirkungsmessung kommen kann. (www.phineo.org)